Die Gamesbranche boomt und viele Kinder und Jugendliche träumen davon, selbst einmal ein Spiel zu programmieren. Doch das Angebot an Programmiersprachen und Tools ist groß und kann bei Anfängern schnell zu Frustration führen. Wir stellen euch drei Möglichkeiten vor, mit denen der Einstieg ins Programmieren lernen leicht fällt und Spaß macht:
Scratch
Eine tolle Programmiersprache für Anfänger ist Scratch. Hier kann man ganz einfach vorgefertigte Blöcke nach Baukastenprinzip bearbeiten und aneinanderhängen, um ein Skript zu erstellen. Die Blöcke, die Aktionen auslösen, sind bunt und übersichtlich strukturiert und das Ergebnis ist direkt abspielbar und sichtbar. Ohne Code schreiben zu müssen, lernt man spielerisch Grundlagen wie Variablen, Schleifen oder Operatoren kennen und kann logische Zusammenhänge einfacher begreifen. So lassen sich in kurzer Zeit erste Animationen, interaktive Geschichten oder kleine Spiele zusammenklicken. Aber auch komplexere Inhalte sind möglich, wie ein Blick in die Projekte der Online-Community zeigt.
Scratch richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 16 Jahren, eignet sich aber auch gut für Erwachsene, die sich für das Thema Programmieren interessieren. Die Website ist komplett kostenlos nutzbar, wer jedoch seine Projekte speichern oder mit anderen teilen möchte, muss sich registrieren. Für jüngere Kinder zwischen 5 und 7 Jahren empfiehlt sich die kostenlose App ScratchJr, die eine vereinfachte Version bietet.
Falls ihr jetzt Lust bekommen habt, kreativ zu werden und Scratch auszuprobieren, könnt ihr auf der Webseite unter dem Punkt „Ideen” mit einem der vielen Tutorials starten, die auch in deutscher Sprache vorhanden sind.
Blockly
Ebenfalls für Programmieranfänger geeignet ist die kostenlose Spieleseite Blocky Games von Google. Wie auch Scratch nutzt Blockly grafische Blöcke, die miteinander kombiniert werden, um so ein Programm zu erstellen. Kinder und Erwachsene können hier in ihrem eigenen Tempo acht Spiele mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten erkunden. So lernt man im „Labyrinth” in aufeinander aufbauenden Leveln Schleifen und Bedingungen kennen.
In „Musik” dreht sich alles um Funktionen, mit denen man hier Musik komponieren kann. Und im achten Spiel „Teich” schließlich können Spielerinnen und Spieler ihr gelerntes Wissen praktisch anwenden, um eine möglichst schlaue Ente mit Hilfe der Blöcke oder direkt in JavaScript zu programmieren. Dabei sind alle Spiele auf Deutsch verfügbar und lassen sich ohne weitere Sprachkenntnisse lösen. Wer die zusätzlichen Code-Beispiele in JavaScript verstehen möchte, sollte allerdings Englisch können.
Code Combat
Wem das alles zu langweilig ist, der kann in Code Combat in eine magische Fantasywelt eintauchen, jede Menge Abenteuer erleben und dabei spielerisch Python, JavaScript oder CoffeeScript lernen. Zunächst wählt man sich eine Heldin oder einen Helden sowie eine Programmiersprache aus und schon kann es im „Kithgard Verlies” losgehen. Insgesamt fünf Welten mit unterschiedlichen Schwerpunkten gilt es zu erkunden. Dabei werden die Helden durch Programmierbefehle gesteuert. Sie müssen beispielsweise Schätze in Verliesen finden, Monster bekämpfen, Gefahren ausweichen und Rätsel lösen.
Die Spielsprache ist Deutsch, aber um die Programmierbefehle zu verstehen, sollte man grundlegende Englischkenntnisse haben. Hat man ein Level erfolgreich bestanden, erhält man Erfahrungspunkte, Edelsteine und Ausrüstungsgegenstände, die den Helden neue Fähigkeiten oder Aktionen verleihen. Wer lieber mit anderen zusammen spielt, kann auch seinen eigenen Clan gründen oder einem bestehenden beitreten und sich in der eSports League mit anderen Teams battlen.
Die Welten in Code Combat sind komplett kostenlos spielbar. Zusätzliche Inhalte wie weitere Programmiersprachen und vertiefende Übungslevel stehen allerdings nur zahlenden Abonnenten in der Premium-Version zur Verfügung. Für den Einstieg ins Thema reicht die kostenlose Version aber völlig aus.